Die letzten Tage

26. /27./28./29.01.2014 Akaroa und Akaroa nach Christchurch/Christchurch

Unbenannt

…..ein ungewöhnlich milder Morgen begrüßte uns und einen Plan hatten wir heute nicht. Frank widmete sich seiner dringend notwendigen Gesichtsveränderung und begab sich mit Naßrasierer in die Dusche. 10 Jahre jünger aussehend kam er zurück und der Bart war ab. Dafür war nach dem fünften Mal rasieren, die  Klinge auch völlig stumpf und sie landete im Mülleimer.

DSC_0332üweb DSC_0333üweb

Wir wollten noch einmal hinunter in die Stadt und schoben unser Vorhaben noch vor uns her, da wir nicht die rechte Lust hatten. Unser Alibi zum faul sein trat in Form von einzelnen Regentropfen ein und steigerte sich zu Starkregen mit rapiden Temperaturabfall. Wir sind ja vom Manebacher Sommer so einiges gewöhnt, doch der neuseeländische Sommer schlägt dem Fass den Boden aus. Schwankend zwischen 35 Grad und 5 Grad, zwischen strahlendem Sonnenschein und sintflutartigen Regenfällen innerhalb weniger Stunden, ist hier alles drin. Deshalb faulenzten wir den Rest des Tages und ließen das Wetter, Wetter sein.

Nach einer Nacht, in der es dauerhaft weiter regnete, schauten wir morgens aus unserer Tür und sahen unsere Campingplatzenten nicht mehr….diese waren wohl weggeschwommen.

Das letzte Ziel unserer Reise stand auf dem Plan, Christchurch. Und je näher wir der Stadt kamen, umso wärmer und sonniger wurde es. DSC_0348üweb DSC_0355üweb

Der Top10 Campingplatz hier, war wirklich Top10 und wir checkten für die letzten drei Nächte ein. Wir haben zwar selbst ein Gefährt, in der Größe eines Busses, doch heute nutzten wir zum ersten Mal den öffentlichen Bus, um in die Innenstadt zu kommen. Sehr aufregend, denn wann fahren wir schon mal Bus?DSCN2722üweb

Je näher wir in das Zentrum kamen, desto erschrockener erblickten wir, die durch das Erdbeben 2011 zerstörte Innenstadt. Es standen nur wenige intakte Häuser, überall gab es brachliegende Flächen, gesperrte Straßen und Baukräne. Ein deprimierender Anblick.

Um für unsere Heimat wieder ansehnlich auszuschauen, starteten wir heute unseren zweiten Friseurbesuch unseres Urlaubs. Bei einem Friseur in einer Einkaufspassage, kamen wir überraschender Weise sofort dran. Nico zuerst. Frank musste mit Grauen zuschauen, wie flott die Frisöse seinen Kopf rasierte und dabei mehr an der nebenher laufenden Grammy Verleihung interessiert war, als an Nicos Kopfschmuck. Sie schnitt und schaute dabei auf den Fernseher, naja das Ergebnis wird unserer Haar-Moni Tränen in die Augen schießen lassen. Franks Frisör schnitt genau so flott er war jedoch am Grammy nicht interessiert, hatte aber nach Franks Ansicht irgendeine andere Störung. Frank wollte nicht weiter nach den Lieblingskünstlern des Frisörs fragen, denn er hatte Angst, augenblicklich mehrere spitze Scheren in den Kopf gerammt zu bekommen. Lebend und nur mit 40 Dollar für beide Haarschnitte verließen wir rasch den Haarschneideexpress und fuhren zurück zum Campingplatz.

Den Abend ließen wir bei genügend Alkohol und lecker Steaks und wärmender Abendesonne ausklingen.

….heute in Christchurch schliefen wir fast bis zur Mittagsstunde und brachen zu einer intensiveren Stadtbesichtigung nach Christchruch auf. Auf unserer Fahrt mit dem Linienbus fiel uns auf, dass sich alle aussteigenden Gäste beim Busfahrer bedankten. Also wirklich nett diese Neuseeländer. Im Zentrum angekommen, beschlich uns gleich wieder dieses bedrückende Gefühl, das man sich in einer sehr schicksalsbehaftenden Gegend befindet. Das Gefühl bestätigte sich auch, als wir durch die Straßen von Christchurch liefen und dabei geben sich die Einwohner große Mühe einen normalen Tagesablauf zu haben und die Stadt möglichst fröhlich und freundlich zu gestalten. Doch wenn man bedenkt, dass nach dem Erdbeben ca. 10 000 Häuser abgerissen wurden und ca. 100 000 reparaturbedürftig sind, fällt es uns zumindest schwer, bei dem Ganzen Normalität zu sehen.

2011üweb 2014üweb

Große Flächen auf denen einmal Gebäude standen, dazwischen intakt scheinende Häuser, die aber bei näherem Hinschauen, alle wegen Einsturz gesperrt sind. Baukräne, Baufahrzeuge und überall Trümmer und das nach 3 Jahren. Wie lange mag wohl der Aufbau hier dauern?

DSC_0401üweb DSC_0403üweb DSC_0414üweb DSC_0406üweb DSC_0405üweb DSC_0430üweb DSC_0433üweb DSC_0438üwebDSC_0396üweb DSC_0398üweb DSC_0399üweb DSC_0459üweb DSC_0461üwebDSC_0377üweb DSC_0385üweb

Ein Mahnmal, welches uns besonders ergriff, war die Kathedrale, die nahe des Epizentrums des Erdbebens lag. Der gesamte Glockenturm und ein Teil des Kirchenschiffs waren eingestürzt und es waren noch keine größeren Reparaturarbeiten sichtbar. So viel Macht hat die Natur, innerhalb von wenigen Minuten ist alles zerstört. Dies wird erst vorstellbar, wenn man sich direkt an diesem Ort befindet und alles mit eigenen Augen sieht. Einen großen Respekt den Einwohnern, die hier so viel Hoffnung und Zuversicht entgegenbringen!!!

DSC_0419üweb

Trotzdem gibt es noch gemütliche Ecken, wie zum Beispiel der Park am Museum, in dem wir etwas aßen und einen Kaffee tranken.

DSC_0445üweb DSC_0452üweb DSC_0380üweb DSC_0383üweb

Für die deutsch-holländische Freundschaft übergaben wir heute unseren Nachbarn die Erstausstattung für ihr Wohnmobil. Kartenmaterial, Küchenutensilien und Zubehör für den Pipikanister wechselten ihren Besitzer und sprechen ab jetzt Holländisch. (Lekker, lekker kejsekuchen…hihihihi)

…..unser letzter voller Tag in Neuseeland begann mit  einem ruhigen Frühstück, danach ein Besuch in der nahe gelegenen Einkaufspassage DSCN2723üwebund was man am letzten Tag einer solchen Reise noch so macht. Packen, Putzen, Wäsche waschen, Bier trinken und  noch ein wenig in der Sonne rumgammeln. Alles was noch brauchbar war, wurde in die Gemeinschaftsküche zur freien Verfügung gestellt und war rasend schnell vergriffen.

Nach knapp 10500 km, an die 60 Campingplätze, tausende von Höhenmetern, kann man sagen, dass sich unser marodes Wohnmobil doch ganz gut geschlagen hat und uns sicher zu allen Plätzen transportierte. Und nach den Unmengen von wunderschönen Eindrücken in diesem faszinierenden Land, knapp 16000 Fotos, den freundlichen Menschen und dieser einzigartigen Reise, die von unseren lieben Freunden und der Familie in der Ferne mit verfolgt wurde, können wir sagen:

D A N K E Neuseeland, wirklich scheene wars!!!!

DSC_0464üweb

 

2 Gedanken zu „Die letzten Tage

  1. Danke für die tollen Reiseberichte und die wunderschönen Fotos. Wird mir etwas fehlen , aber alles geht halt mal zu Ende.
    Zu Hause wartet man schon sehnsüchtig auf Euch.
    Ganz liebe Grüße , bis bald Brigitte

Schreibe einen Kommentar