Pustekuchen
05.01.2013 Franz Josef Glacier nach Fox Glacier
….nachdem wir noch einige heimische Biersorten am Abend durchprobiert hatten, schlenderten wir zu unserem Mobil. In der Nacht trommelte wieder heftiger Regen auf unser Dach, zum Frühstück strahlte aber die Sonne vom blauen Himmel.
Heute wollten wir nur zum benachbarten 30 km entfernten Fox-Gletscher, um dort eine kleinere Wanderung zu machen. Unterwegs hofften wir auf einen traumhaften Blick auf die Bergwelt des Mount Cook und Kollegen, doch um uns nicht umgewöhnen zu müssen, hüllten sich der höchste Gipfel Neuseelands, die Bergkollegen und der Gletscher bei unserer Ankunft in Wolken und es begann wieder mal sintflutartig zu regnen.
Mittlerweile völlig gelassen über diese Wetterzustände fuhren wir ungeachtet zum ca. 20 km entfernten Gillespiesbeach, dessen Zustand uns wieder an Marittas Vorlieben erinnerte. Rundgewaschene Steine soweit das Auge schauen kann, dazwischen viel Schwemmholz und gewaltige Wellen. Trotz des Sonnenscheins dort, respektierte Frank die Brandung und hatte diesmal nicht das Verlangen ins Wasser zu gehen. Wir wollten ja den Urlaub nicht mit der Auszahlung der Lebensversicherung finanzieren.
Wir gaben dem Foxgeltscher noch eine Chance sich uns zu zeigen und kehren zu seinem Aufenthaltsort zurück und wie wir uns das schon dachten, sahen wir wieder nix. Zum Regen gesellte sich Hagel, was für eine Jahreszeit haben wir hier eigentlich? Und wie schon an den anderen Schlechtwettertagen belohnten wir uns mit Essen, zum einen, in der heimischen Countrykneipe und zum anderen im nahegelegenen Holidaypark am Grill, belegt mit Geflügelteilchen.
Da wir heute so lümmelig waren und einfach nur faul, stellten wir nicht mal unseren Esstisch auf, sondern nahmen unser Abendmahl im Schneidersitz im Bett.
Unser Kontrollblick ging stets in Richtung Gletscher, der immer noch verhüllt dahin döste. Der macht wahrscheinlich auch grad Urlaub…
Laut Wetterbericht, dem man hier kaum glauben kann, soll es morgen schön werden und wenn nicht, bleibts eben schlecht.
Kurz vor Einbruch der Dunkelheit zeigten sich tatsächlich die tiefer gelegenen Gipfel und es hatte tatsächlich geschneit. Schade das wir unseren Designweihnachtsbaum nicht mehr an Bord haben, sonst hätten wir ein Re-Christmas feiern können.
Schönwetteraltar
06.01.2014 Fox Glacier nach Haast
….Claudia und Carlo, die Münchner Kinesen, haben von unserem schlechten Wetter im Blog gelesen und haben einen Schönwetteraltar mit Bierdosen, Chips und Cuba Libre gebaut, um uns Sonne zu wünschen. Ein Wunder ist geschehen, ungewöhnlicher Weise war Nico bereits 7.30 Uhr am Start und wollte wegen des wunderschönen Sonnenscheins sofort zum Gletscher aufbrechen.
In Mordsgeschwindigkeit wurde das Frühstück rein geschleudert, für Stuhlgang und Zähneputzen wurde die Zeit gestrichen und wir fuhren umgehend zum Parkplatz des Fox Gletschers. Dort war auffällig wenig los, bis auf einen Bus taiwanesischer Rentner, die laut gackernd mit ihren Ipads und Handys, aus denen asiatische Musik schallte, Richtung Gletscher pilgerten. Jedoch konnten wir sie an einer Steigung abhängen und hatten kurz das Vergnügen, den imposanten Fox Gletscher allein zu bewundern.
Und wieder kamen wir ins Grübeln, wir alle reisen von weit an, um diese fragile Naturschönheit zu bewundern und legen dafür tausende Kilometer mit Flugzeug und Auto zurück und fördern damit die weitere Zerstörung dieses einmaligen Gletschers. Schon komische Leute, wir Menschen. Mit Sorge beobachteten wir die Menge an Hubschraubern und Flugzeugen, die über dem Gletscher kreisten und für Lärm und noch mehr Abgase sorgten. Ob die Generation nach uns auch noch einen Gletscher bewundern kann?
Da das schöne Wetter nur bis Mittag halten sollte, mussten wir natürlich alle wichtigen Punkte abrennen. Dafür taten wir verschiedene verbotene Sachen, z.B. eine nicht wohnmobiltaugliche Straße befahren, die eigentlich niedriger ist, als unser Wohnmobil und einen gesperrten Weg passieren, der eigentlich von einer Flut verschüttet wurde. Doch die Bestrafung folgte auf dem Fuß, kurz vor dem Ziel hinderte uns ein reißender Bergbach unsere Wanderung zu beenden. Wir erklommen die höchsten Steine und konnten so wenigstens einen kleinen Blick auf den Gletscher erhaschen.
Auf dem Rückweg genossen wir noch ein kleines Mittagessen und machten uns auf den Weg nach Haast. Nach ca. 20 km fiel uns ein, dass wir doch noch eine Empfehlung, einen Spiegelsee zu besuchen, nachkommen mussten. Also wieder zurück nach Fox Glacier und zum Lake Matheson, der durch sein ruhiges dunkles Wasser, das Bergpanorama wiederspiegeln soll. Etwas in Eile kamen wir zum See, doch hier war mehr Wellen als Spiegel und mehr Wolken als Berge.
Also zurück zum Eingang des Wanderweges und noch schnell einen kalten Kaffee reingeschlürft und wieder Richtung Haast mit kurz noch einen Fernblick zum Fox.
Auf ziemlich geraden, extrem einsamen Straßen, buchten wir unseren Stellplatz, um noch schnell eine Pinguin Kolonie in Jackson Bay zu besuchen. Auf dem 50 km langen Anreiseweg, auf noch geraderen und noch einsameren Straßen, kamen wir am Ende der Welt an und wie schon kein Spiegel und kein Bergpanorama, auch dort keine Pinguine. Der südlichste Punkt, der mit dem Auto zu erreichenden Westküste, kam uns erdrückend einsam vor. Jedoch stellten wir fest, dass es immer noch nicht regnete. Gibt’s doch gar nicht….
Auf der Rückfahrt wollte Frank noch einen kurzen Fotostopp am wunderschönen Naturstrand einlegen, was bei Nico, wegen Nahrungsmangel, Hass- und Mordgedanken aufkommen ließ. Ziemlich zügig fuhren wir zurück zu unserem Abendbrotplatz.
Wir schrieben noch schnell ein Schild, auf denen wir unsere Hightec-Mountainbikes zum Verkauf anpriesen und beschlossen den Abend, immer noch ohne Regen.
Liebe Claudia, Carlo und Frieda, bitte noch mehrere Altare bauen!
Fahrräder weg!
07.01.2014 Haast nach Wanaka
….trommelnder Regen auf unserem Plastebomber-Guten Morgen Neuseeland. Aufgrund der aktuellen Wettersituation, nahmen wir unser Frühstück wieder gleich im Bett ein. Mit etwas eingefrorenen Minen, fuhren wir bei Starkregen Richtung Haast Pass.Links ein Wasserfall, recht ein Wasserfall, nochmal links zehn Wasserfälle und von oben ein nicht aufhören wollender Wasserfall. Ein bisschen taten uns heute die ungeschorenen Schafe leid, denn wenn die die ganze Nacht draußen gestanden haben, waren die heute mindestens doppelt so schwer.
Die wunderschönen Seen, die wir passierten, sahen wir nur auf der Landkarte und in einem Imbiß unterwegs, schauten wir uns in einem Werbevideo an, wie schön hier eigentlich die Bergkulisse ist.
Was macht man nur an so einem Tag?
Vergnügungsparks sind ja nicht so unser Ding, aber ein begehbares Labyrinth war für Frank gerade noch ertragbar. Da Nico Angst hatte, sein restliches Leben im Labyrinth verbringen zu müssen, blieb er entspannt bei Cafe Latte draußen sitzen. Frank hatte glücklicherweise noch die Wanderausrüstung an, denn das Labyrinth war im Freien. Mit Regenschirm und Regenjacke bewaffnet, irrte er eine gute halbe Stunde durch den vermatschten Garten und fand tatsächlich wieder hinaus. Dabei traf er mehrmals eine Dame mittleren Alters, ohne Schirm, komplett durchnässt und ziemlich angenervt, dass sie nicht mal einen der Notausgänge fand. Und wenn sie den bis jetzt nicht gefunden hat, läuft sie wohl immer noch.
In Wanaka angekommen, waren wir erstaunt über die Schönheit des kleinen Örtchens und es zeigte sich doch tatsächlich die Sonne. An einer Uferkneipe belegten wir sofort einen sonnigen Platz und Nico holte ein Bier, was angeblich mehrfach prämiert wurde, jedoch unseren Gaumen einen Geschmack von Nicos geliebten Wermuttee bescherte. Um dies genießbar zu machen, spülten wir unsere Mundhöhlen mit Milchkaffee.
Plötzlich klingelte das Telefon. Schon nach einem Tag Werbung, waren unsere Drahtesel auf Interessenten gestoßen. Nach kurzen Verhandlungen, waren die beiden älteren Herren bereit, ganze 100 Dollar für beide Räder hinzulegen. Und da wir ja freundliche Thüringer sind, gabs die beiden Helme noch dazu. Die beiden waren überglücklich und wir waren froh unsere Rostlauben los zu sein. Froh über dieses gute Geschäft, gingen wir gleich noch ein richtiges Bier trinken, ein Carlsberg bei strahlendem Sonnenschein. Ein guter Abend.
Dafür wurden wir auf dem Campingplatz in die letzte Ecke verfrachtet, was unsere Laune wieder trübte, doch wir wollten eh nur eine Nacht hier bleiben und wir dachten einfach an die schöne Bergkulisse, mit der sich der Tag am See verabschiedet hat.
St. Moritz
08.01.2014 Wanaka nach Queenstown
….nach einer, wie solls auch anders sein, regnerischen und kalten Nacht, verließen wir schnell unseren (Ab)stellplatz und Queenstown sollten heute unser Ziel sein, nur 70 km entfernt.
Doch die Anfahrt wurde recht anstrengend für unser Druckausgleichssystem. Von 100 m ging es zackig hinauf auf 1200 m und bei 5,5 Grad Außentemperatur, fühlten wir uns wie zu Hause. Frank störte das nicht, er sprang mit Badelatschen und T-Shirt zum Foto schießen draußen herum.
Bei der Einfahrt in die Stadt Queenstown, waren wir recht erstaunt, dass das vermutlich kleine Städtchen, doch recht exclusiv und ein bisschen schicki-micki aussah. Also das St. Moritz der Südinsel. Bestätigt wurden wir gleich auch am Campingplatz, bei dem der Grundstückspreis für unseren Wohnmobilstellplatz wohl am höchsten war. Hier bekam man für 50 Dollar eine Fläche so groß wie ein Parkplatz.
Dafür kostete Dusche und Grill auch noch extra. Damit wurde unser Campingplatz in Kaikoura, was die Größe der Stellfläche angeht, von Platz 1 verdrängt.
Dafür konnten wir aus unserem Heckfenster auf die Bergkulisse von Queenstown schauen und zum draußen sitzen, war erstens kein Platz und zweitens war es eh zu kalt. Am frühen Nachmittag fuhren wir zum Moke Lake, den wir in zwei Stunden umrunden konnten und ein bisschen neidisch, schauten wir auf den dortigen Campingplatz mit fußballfeldgroßen Stellplätzen für 6 Dollar.
Aber egal, unser Campingplatz war dafür absolut zentral, was wir auch am selben Abend in vollen Zügen ausnutzen. Wir schlenderten ein wenig durch die Geschäfte, machten Menschenkino und suchten ein Pub auf, in dem wir unseren Bierdurst stillen konnten. Schlappe 10 Dollar für einen halben Liter, dass ist für hiesige Verhältnisse fast schon preiswert. Dafür bekamen wir jedoch Livemusik von einem begnadeten Gitarristen und Sänger. Nico war völlig hin und weg von diesem musikalischen Highlight, dies erkannte auch der Sänger, unterbrach seine Vorstellung und wollte mit Nico einen Schnaps trinken. Irgendwie konnte der Sänger seine Augen nicht mehr von Nico lassen, nach 10 Jahren „Ehe“ störte das Frank aber wenig. Auch ein englisches Ehepaar fand diesen Sänger super und da Nico heute seine 20000 Worte noch nicht gesprochen hatte, musste das englische Pärchen daran glauben. Nach einem weiteren Schnaps für den singenden Gitarristen, endete für diesen Abend Nicos Liebesaffaire und wir bewegten uns mit leichter Gangunsicherheit in unsere Einraumwohnung.
1386 Meter
09.01.2014 Queenstown
….man glaubt es kaum, TOLLES WETTER. Das half jedoch unseren dicken Köpfen nicht, da war wohl das letzte Bier gestern Abend schlecht. Trotzdem hatten wir uns vorgenommen, den 1748 m hohen Ben Lomond zu erklimmen. Da ja Bewegung an der frischen Luft das Beste gegen Kater ist, war dieser nach ca. 300m schon verschwunden.Ein fast senkrechter Wanderweg führte uns Richtung Bergstation der hiesigen Gondelbahn von Doppelmayr. Die sind auch wirklich am letzten Ende der Welt…
Nach zwei stündigem Marsch und überwinden der Baumgrenze, taten sich herrliche Panoramen auf und bevor jemand sagt, Frank hätte die Bilder bearbeitet, der Lake Wakatipu ist wirklich so blau.
Bei Erreichen des Bergsattels bei ca. 1500 m, machten wir erst mal Picknick und wechselten unsere Klamotten, weil wir durchgeschwitzt waren und ein kalter Wind um unsere Nasen blies. Beim Bewundern der eindrucksvollen Bergkulisse, tauchte hinter uns ein junger Wanderer auf, der uns doch tatsächlich am Dialekt erkannte. Da Jonathan selbst aus Thüringen kommt und hier sein Work und Travel macht, schloß er sich uns an und wir erklommen, trotz Nicos Fußblasen, den Ben Lomond Gipfel und haben damit 1386 Höhenmeter überwunden.
Frank war ganz happy, da Jonathan genau so viel fotografierte wir er und Nico konnte ja nicht beide vollmeckern.
Außerdem konnten Frank und Jonathan ihre Elsterglanz-Fanerfahrungen austauschen. Und zufällig wohnt er gerade bei ein paar neuseeländischen Downhillern, denen bei einem Bergrennen in Ilmenau die Fahrräder gestohlen wurden-Zufälle gibt´s! Dafür schoß Nico in Abewesenheit der Fotografierenden das Foto des Tages. Eine Gruppe Kea Papageien alberte um Nico herum, der vorzeitig den Gipfel verlassen hatte und das was Frank und Jonathan mit der Spiegelfreflexkamera versuchten einzufangen, gelang Nico mit einem Druck auf seine Handykamera.
Beim Abstieg machten wir Halt an der Bergstation von der Gondelbahn, verabschiedeten uns vom äußerst netten Jonathan und kehrten im Bergrestaurant ein, was es sonst so in Neuseeland nicht gibt. Wieder mal können wir die Mentalität der asiatischen Reisenden nicht verstehen. Vor ihnen liegen wunderbare Bergkulissen zum Fotografieren und was machen die Asiaten? Sie fotografieren sich mit einem überdimensoinalen Kunststoffsmartie auf einer Bank.
Nico entschied wegen der Blasenfüße den Abstieg via Gondel zu nutzen. Der kurze Weg in die Stadt verlockte uns heute Essen zu gehen und wir aßen ein leckeres Steak in einer irischen Kneipe.
An der Uferpromenade genossen wir die letzten warmen Sonnenstrahlen des Tages und lauschten einem jungen äußerst begabten Pianisten.
Lagerkoller
10.01.2014 Queenstown nach Te Anau
….schon wieder Sonne am Morgen, das hält ja keiner aus hier. Pünktlich um 10 Uhr mussten wir vom „preiswerten“ Campingplatz verschwunden sein, sonst wurde dort sofort eine Nachgebühr erhoben. Das war auch der Grund, warum wir heute bereits um 10 Uhr auf der Piste Richtung Fjordland Nationalpark Ta Anau unterwegs waren.
Auf den meist geraden und einsamen Straßen wurden nicht viele Worte gewechselt. Nach acht Wochen stellte sich wohl so langsam ein kleiner Wohnmobilkoller ein. Es ist aber auch nicht einfach auf ca. 12 qm sich so lange Zeit ununterbrochen zu sehen. Da ist mal da was nicht richtig, und das ist nervig, und dort stimmt was nicht, der eine will das, der andere das. Die Stimmung passte irgendwie zu der Gegend, in der mindestens einmal täglich ein Erdbeben stattfindet. Da heisst es nur zusammenreisen beim zusammen reisen.
Kurzfristig hatten wir uns entschieden, wegen der guten Wettervoraussage schon morgen den Milford Sound zu besuchen. Wir fanden einen äußerst familiären Campingplatz mit direkter Sicht auf die Berge und bei strahlendem Sonnenschein gabs lecker Filetsteak vom Grill. Und um den Lagerkoller etwas abzumildern, hockte sich Frank heut mal allein an den See und Nico kam seinen hausfraulichen Pflichten nach.
Beim erneuten Zusammenfinden beim Sonnenuntergang, flog noch kurz ein Hubschrauber vorbei, an dem drei tote Hirsche befestigt waren. Wildtransport auf neuseeländisch.
Fjordfahrt
11.01.2013 Te Anau nach Milford Sound
…. 7.00 Uhr, der Wecker klingelt, schnell frühstücken und ab Richtung Milford Sound, um noch vor den Busreisegruppen aller Welt den Fjörd zu besichtigen. Schnell noch vorbei an den Spiegelseen, die diesmal sogar spiegelten und auf dem Parkplatz noch fix einen Reisebus mit asiatischen Touris abgehängt. Frank hatte Jagdwurst gefrühstückt, denn wir fuhren mit einer imensen Reisegeschwindigkeit. Die Fotostopps auf dem Hinweg wurden auf ein Minimum reduziert.
Eben noch blauer Himmel und innerhalb von Sekunden Nebel und Regen, so ist das eben hier. Das muss man leider hinnehmen oder bleibt zu Hause.
Angekommen am Milford Sound, konnten wir in einer flughafenähnlichen Halle unsere Schiffstour buchen. Wir suchten uns die Gesellschaft mit den kleinsten Schiffen aus, denn die anderen Schiffe muteten schwimmenden Viehtransportern an. Wir hatten noch etwas Zeit und nahmen noch ein Omelett ein, wobei sich die Bedienung um 8 Dollar zu unseren Ungunsten verrechnete, wir das nicht weiter wahrnahmen, das junge Mädel jedoch, ihren Fehler selbst erkannte und uns das Geld zurück gab…..wirklich nett, diese Neuseeländer:-) Nachdem wir gegessen hatten, gabs einen Brunch für die Sandfliegen, die hier wohl ihre Zentrale hatten und sich in Schwärmen auf uns stürzten, um unser mit Omelett angereichertes Blut zu saufen.
Auf unserem Ausflugsschiff erblickten wir, gleich nach dem Abbiegen in der ersten Kurve, einen riesigen Wasserfall und so langsam hoben sich die Wolken und gaben ein paar Blicke auf die schneebedeckten Gipfel frei. Senkrecht abfallende Felswände, mächtige Wasserfälle, ein paar Robben und angenehm wenige Leute auf dem Schiff, ließen uns unsere Minikreuzfahrt durch den Milford Sound genießen.
Zufrieden mit dem heutigen wichtigsten Punkt und diesen so angenehm erlebt zu haben, überquerten wir grinsend den Reisebusparkplatz, der jetzt mit gut 60 Bussen belegt war. Zu unserer Überraschung zeigten sich bei der Rückfahrt die Bergpanoramen, die bei der Hinfahrt hinter Nebel lagen – und diese waren echt gigantisch.
Nur kurz gestört von ein paar doofen Touris, die wieder mal Keas fütterten und fotografierten,
bekam Nico nur etwas Platzangst, bei der Durchquerung des Tunnels auf der Strecke und Frank konnte aus Entspannungsgründen sein Fahrtempo etwas drosseln.
Heute hatten wir uns wieder vorgenommen strom- und zivilisationslos zu übernachten, was bei dem heutigen schönen Wetter gar nicht so einfach war. Zwei wunderschöne Plätze waren schon gefüllt und unser Favorit war gesperrt. Ein Campingplatz versteckte sich jedoch noch und wartete auf uns. Am Mackay Creek wurden wir unerwarteter Weise mit einem einmaligen, direkt unverstellten, Blick auf das Bergpanorama aus der ersten Reihe belohnt. Gut das wir schon gegen 15 Uhr ankamen, denn einige Wohnmobile fuhren wieder weg, weil dieser schöne Platz schon durch uns belegt war.
Trotzdem füllte sich so langsam der Platz, so dass wir diese Nacht keine Angst vor Zombies und Nierentransplantationen haben mussten. Tatsächlich kommt hier mitten in der Wildnis auch jemand vorbei, um zu schauen, ob man denn seine Campingplatzgebühr bezahlt hat.
Für die deutsch-französische Freundschaft verliehen wir einen Kochtopf und für die deutsch-israelische Freundschaft spendeten wir unser gesammeltes Brennholz. Die israelischen Jungs, die direkt neben unserem Womo ihre Zelte aufschlugen, waren nicht so gesprächig, weil sie sicher nach ihrer 50 km langen Wanderung geschafft waren und es am Abend nur 6 Löffel Reis mit Zwiebeln und paar Bohnen vom Gaskocher gab. Nico konnte sich gar nicht wieder beruhigen, wie man mit so wenig Essen und so guter Laune existieren kann. Bei Einbruch der Dunkelheit änderte sich jedoch schlagartig das Wetter, unser Wohnmobil schaukelte durch den Regensturm, wie ein Schiffsdeck und nicht genug, das es bei unseren Nachbarn so wenig zu essen gab, jetzt wurden ihre Minikuschelzelte auch noch richtig durchgeschüttelt und geflutet.
Da waren wir wieder froh, auch wenns auf diesem Campingplatz dekadent aussah, eine dichte Behausung zu haben.