06.01.2014 Fox Glacier nach Haast
….Claudia und Carlo, die Münchner Kinesen, haben von unserem schlechten Wetter im Blog gelesen und haben einen Schönwetteraltar mit Bierdosen, Chips und Cuba Libre gebaut, um uns Sonne zu wünschen. Ein Wunder ist geschehen, ungewöhnlicher Weise war Nico bereits 7.30 Uhr am Start und wollte wegen des wunderschönen Sonnenscheins sofort zum Gletscher aufbrechen.
In Mordsgeschwindigkeit wurde das Frühstück rein geschleudert, für Stuhlgang und Zähneputzen wurde die Zeit gestrichen und wir fuhren umgehend zum Parkplatz des Fox Gletschers. Dort war auffällig wenig los, bis auf einen Bus taiwanesischer Rentner, die laut gackernd mit ihren Ipads und Handys, aus denen asiatische Musik schallte, Richtung Gletscher pilgerten. Jedoch konnten wir sie an einer Steigung abhängen und hatten kurz das Vergnügen, den imposanten Fox Gletscher allein zu bewundern.
Und wieder kamen wir ins Grübeln, wir alle reisen von weit an, um diese fragile Naturschönheit zu bewundern und legen dafür tausende Kilometer mit Flugzeug und Auto zurück und fördern damit die weitere Zerstörung dieses einmaligen Gletschers. Schon komische Leute, wir Menschen. Mit Sorge beobachteten wir die Menge an Hubschraubern und Flugzeugen, die über dem Gletscher kreisten und für Lärm und noch mehr Abgase sorgten. Ob die Generation nach uns auch noch einen Gletscher bewundern kann?
Da das schöne Wetter nur bis Mittag halten sollte, mussten wir natürlich alle wichtigen Punkte abrennen. Dafür taten wir verschiedene verbotene Sachen, z.B. eine nicht wohnmobiltaugliche Straße befahren, die eigentlich niedriger ist, als unser Wohnmobil und einen gesperrten Weg passieren, der eigentlich von einer Flut verschüttet wurde. Doch die Bestrafung folgte auf dem Fuß, kurz vor dem Ziel hinderte uns ein reißender Bergbach unsere Wanderung zu beenden. Wir erklommen die höchsten Steine und konnten so wenigstens einen kleinen Blick auf den Gletscher erhaschen.
Auf dem Rückweg genossen wir noch ein kleines Mittagessen und machten uns auf den Weg nach Haast. Nach ca. 20 km fiel uns ein, dass wir doch noch eine Empfehlung, einen Spiegelsee zu besuchen, nachkommen mussten. Also wieder zurück nach Fox Glacier und zum Lake Matheson, der durch sein ruhiges dunkles Wasser, das Bergpanorama wiederspiegeln soll. Etwas in Eile kamen wir zum See, doch hier war mehr Wellen als Spiegel und mehr Wolken als Berge.
Also zurück zum Eingang des Wanderweges und noch schnell einen kalten Kaffee reingeschlürft und wieder Richtung Haast mit kurz noch einen Fernblick zum Fox.
Auf ziemlich geraden, extrem einsamen Straßen, buchten wir unseren Stellplatz, um noch schnell eine Pinguin Kolonie in Jackson Bay zu besuchen. Auf dem 50 km langen Anreiseweg, auf noch geraderen und noch einsameren Straßen, kamen wir am Ende der Welt an und wie schon kein Spiegel und kein Bergpanorama, auch dort keine Pinguine. Der südlichste Punkt, der mit dem Auto zu erreichenden Westküste, kam uns erdrückend einsam vor. Jedoch stellten wir fest, dass es immer noch nicht regnete. Gibt’s doch gar nicht….
Auf der Rückfahrt wollte Frank noch einen kurzen Fotostopp am wunderschönen Naturstrand einlegen, was bei Nico, wegen Nahrungsmangel, Hass- und Mordgedanken aufkommen ließ. Ziemlich zügig fuhren wir zurück zu unserem Abendbrotplatz.
Wir schrieben noch schnell ein Schild, auf denen wir unsere Hightec-Mountainbikes zum Verkauf anpriesen und beschlossen den Abend, immer noch ohne Regen.
Liebe Claudia, Carlo und Frieda, bitte noch mehrere Altare bauen!