Der Norden vom Norden

19./20. November 2013 Russell, Cape Reinga, Whatuwhiwhi

Russell nach Cape Reinga nach Whatuwhiwhi

….6.45 Uhr wurden wir von der senilen Bettflucht aus dem kleinen Alkoven vertrieben…..Somit konnte der Tag früh beginnen und beim Frühstück verabschiedeten wir uns von Familie Ente und fütterten unser letztes verbliebenes Brot.

Heute stand der nördlichste Punkt der Nordinsel auf dem Programm- Cape Reinga.

Nicht nur auf der Karte eine kurvige Strecke, auch wirkten sich die vielen Kurven auf die Inneneinrichtung unseres Heimes katastrophal aus. Nicht in jeder, aber in jeder dritten Kurve flogen krachend diverse Schubkästen aus der Verankerung und der Inhalt verteilte sich, durch die Fliehkräfte, verstreut im Wohnmobil. Unsere Kaffeetassen überlebten den Aufprall , jedoch mussten wir ein Trinkglas zu Grabe tragen. Wir wollten uns schon bei Britz erkundigen, ob es normal ist, dass Schubkästen aus den Schränken fliegen, wenn man mit 120 km/h in die Kurve fährt….Aber bei der Inspektion der Schubkästen stellten wir fest, dass es wohl nicht das erste Schleudertrauma war, was sie erleiden mussten. Diverse Einschlaglöscher zeugten von früheren Abstürzen.Wenn Frank also eine gemeine Schubkastenkurve voraus sah, griff Nico vom Beifahrersitz beherzt nach hinten und sicherte ab, damit wir in den nächsten Wochen nicht gänzlich ohne Geschirr essen und trinken müssen.

Nach einer nicht enden wollenden Fahrt nach Norden fanden wir doch tatsächlich eine Weide mit den vermissten Schafenendlich Schafe

und am Cape wurden wir mit einem atemberaubenden Blick vom Zusammenstoßen des Pazifischen Ozeans und des Tasmanischen Meeres, belohnt. Es ist gut vorstellbar, dass das der beste Ort für die Reise einer Maori-Seele in die Ewigkeit ist.

Zusammenstoßen der Meere Cape Reingaalte Männer am Cape

Für ein gutes Foto stieg Frank schon mal über die Brüstung, was Nico schon wieder Verlustängste bescherte, gut das er kein Maori ist…sonst wäre jetzt  Reisebeginn.

Mit ein wenig Wehmut schauten wir auf die Wegweiser- nach London- also fast heimatliche Richtung – knapp 19 Tausend km.

Heimat

Leider standen wir etwas unter Zeitdruck und so traten wir den Rückweg an. Noch verbunden mit einem Zwischenstopp an einer der großen vorgelagerten Dünen. Leider ist Nicos Kondition noch nicht auf Manebach-Niveau und so wollte er nicht die beeindruckende Wanderdüne erklimmen, aber ein Seniorenspaziergang war trotzdem drin.

Wanderdüne

90 Meilen Beach war der nächste Anlaufpunkt. Nach 10 km Fahrt auf Schotterpiste kamen wir an einen wirklich beeindruckenden Strand! So weit und breit- UNVERGLEICHLICH!!!!Wir mussten eingestehen, während unserer vielen Reisen haben wir noch nie so einen unvergleichlichen, naturbelassenen Strand gesehen. Zum Glück hat die Tourismusindustrie keinen Fuß fassen können, kein Hotelblock , keine Imbissbude, kein Strandkorb, keine Menschen- nur die ungestüme wunderschöne Natur, nur Meer und Strand!

90 Milen Beach 90 Miles Beach

 

…und Muscheln! Wahnsinns Dinger, unserer Hosentaschen klapperten, als hätten wir Kleingeld vom Singen auf dem Marktplatz drin. So richtig gern haben wir uns von diesem Platz nicht trennen können, aber Nico hat die Stelle markiert wie ein Hund, die finden wir bestimmt wieder:-)

Und beim letzten Stuhlgang des Tages, erklang auf dem Klo des niedlichen Campingplatzes von Whatuwhiwi „Where do we go now?” (Gun´s Roses)- Wir wissen es, morgen gehts in die Kauri Wälder…..

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