11.12.2013 Wakapapa Village zu den Tama Lakes
….spontan entschieden wir beim Frühstück, was wir bei max. 14 Grad Außentemperatur einnahmen, heute nochmals eine große Wanderung anzuschließen. Mittlerweile routiniert machten wir unser Wohnmobil reisefertig und los gings. Heute waren die 17 km zu den Tama Lakes dran. Gegen 11 Uhr starteten wir an unserem neuen Übernachtungspunkt Wakapapa Village und das Wetter war uns diesmal gut gesonnen. Auf einem leicht ansteigenden, gemütlichen Wanderweg, ging es ca. 3 Stunden angenehm bergauf. Es begleiteten uns herrliche Kulissen der umliegenden Vulkane und hinter jeder Ecke versteckte sich ein neues Fotomotiv. Die vorerst schmerzenden Füße hatten sich schon wieder an den neuen Marsch gewöhnt.
Unterwegs trafen wir diesmal nur wenige Menschen. Ein asiatisches junges Paar, hatte seine wohl mind. 80ig jährige Oma im Schlepptau. Wir waren beeindruckt von der rüstigen Rentnerin und ihrem Mut, diesen für sie wahrscheinlich schwierigen Weg zu beschreiten und nahmen dies vorerst respektvoll zur Kenntnis. Als wir einige 100 Meter entfernt waren, machten wir uns jedoch einige Sorgen, da das Gangbild der älteren Dame, doch etwas hilfsbedürftig aussah. Nun gut, sie wird’s so gewollt haben.
Unser erstes Ziel war der niedriger gelegene Lower Tame Lake, der uns mit seiner türkisblaue Farbe bestach.
Nicht genug unserer mittlerweile schmerzenden Füße, gings beim Anstieg zum Upper Tama Lake (höher gelegener) auf den letzten Kilometer noch mal richtig zur Sache. 100 Höhenmeter und ein Geröllweg, trennten uns um Gipfelglück. Wieder einmal ein Beispiel für bedenkenlose Bergwanderer, kam uns in Form eines Hilfsjesus mit entsprechenden Latschen und der dazugehörigen Knieorthesen tragenden „Maria“, mehr stürzend als laufend, entgegen. Da uns die Strapazen vom Vortag noch in den Knochen lagen, kamen wir ziemlich abgekämpft oben an. Dafür hatten wir einen Panoramablick über beide Seen und beide Vulkane.
Wir genossen unser Picknick mit Brot, Wurst und Käse, ganz alleine.
Da unsere T-Shirts so durchgeschwitzt waren, nahm die moderne Hausfrau Nico, das Gipfelkreuz und benutzte es als Wäschetrockner.
Wir schauten uns so um und entdeckten nichts, kein Zeichen von Zivilisation, keine Nebengeräusche, absolute Stille und die Fernsicht erlaubte uns sogar einen Blick, bis zum 200 km entfernten Mt. Egmont, der in den Wolken zu schweben schien.
Dankbar für diesen schönen Moment und gesättigt, zwangen wir unsere geschundenen und mittlerweile schmerzenden Füße bergab.
Nach ca. 2 Stunden erreichten wir den Tongariro Wasserfall
und entdeckten auf einer Bank doch tatsächlich wieder das japanische Paar mit ihrer Oma. Nach unseren Berechnungen, verbringen sie auf den Weg, für den man normal 2 Stunden braucht, schon mind. 5 Stunden. Uns kam in den Sinn, dass die jungen Leute evtl. auf das Erbe der Oma scharf waren und die Oma entweder im Wasserfall ersäufen oder in irgendeine Felsspalte schuppen wollten. Aber so einfach ließ sich wohl die zähe Greisin nicht um die Ecke bringen. Wir entfernten uns von dem Dreier Gespann und machten uns ein wenig Sorgen, wie sie die alte Frau wohl wieder in die Zivilisation zurück bringen wollten, ohne den Hubschrauber zu bestellen. Der Rückweg hatte nämlich noch einige Schikanen eingebaut. Viele Treppen, viele Steine und viele Wurzeln, so dass wir ca. 1 Stunde weiter liefen.
Auf dem gemütlichen Campingplatz, mit baumeingefassten Nischen, ging kurzzeitig ein Sirenenton los und wir rätselten, ob das ein Signal für einen Vulkanausbruch war oder die Alarmierung von verlorengegangenen asiatischen Omas im Wald.