16.01.2014 Moeraki Boulders
….heute taten wir es den Steinkugeln im Wasser gleich, wir lagen im Wohnmobil im Regen.
15.01.2014 Owaka nach Moeraki Boulders
….heute morgen waren es doch tatsächlich 10 Grad mehr als gestern und das schon beim Aufstehen. Gleich in der Nachbarbucht, dem Nugget Point, sollt es eine Pinguin-Kolonie geben. Aber wieder sind wir ca. 15 km Gravel Road (unasphaltierte Straße) gefahren, um wieder mal keine Pinguine zu sehen. Zumindest hatten wir aber wieder Seehunde mit angeschlossenem Kindergarten im Angebot, die man auch super beobachten konnte. Sehr erfreut waren wir darüber, dass die Neuseeländer sehr darauf bedacht sind, das die Tiere ungestört bleiben und die Beobachtunsplätze weit entfernt sind.
Am benachbarten Kaka-Point, machten wir Pipi und stärkten uns mit einem Burger. Dem Angestellten der Wirtschaft steckte wohl noch das schlechte Wetter der letzten Tage in den Knochen und wir waren verwundert, dass er bei plus zwanzig Grad Außentemperatur gerade den Kamin schürte. Vielleicht hatte er am Vorabend etwas viel getrunken.
Unser eigentlicher Stopp sollte heute in der Stadt Dunedin sein, eine der größten hier in der Region. Schon bei der der Einfahrt in die Stadt trafen sich unsere Blicke und wir wußten, hier wollen wir nicht übernachten. Deshalb übersprangen wir diesen Punkt und nahmen einfachen den nächsten in Angriff, die Moeraki Boulders. Kullerrunde Steine, die am Stand liegen. Am ersten Besucherparkplatz angekommen, wurden wir abgeschreckt von der Anzahl der Touristen und suchten uns erstmal einen Campingplatz. Ein kleiner niedlicher Platz direkt am Meer traf genau unseren Geschmack und wir entschlossen, gleich zwei Tage zu bleiben.
Der nette Besitzer machte uns darauf aufmerksam, dass sich in der Nähe eine Pinguin-Kolonie befindet. Haha, dachten wir-die sind sowieso nicht da und schwimmen irgendwo am Südpol rum. Da er uns aber garantierte, dass zwischen um 7 und halb 9 dort Pinguine sind, nahmen wir wieder mal 5 km Gravel Road ,den damit folgenden Wohnmobilputz auf uns und begaben uns in die Nähe eines Leuchtturms. Da erste Weg führte uns zu eine kleinen Aussichtshütte, von der aus natürlich wieder mal kein Pinguin zu sehen war. Widerwillig nahmen wir einen zweiten Weg und wir trauten unseren Augen nicht, vor uns saßen Pinguine. Gelbaugenpinguine (maorisch: Hoiho), die es in geringer Zahl nur noch hier in Neuseeland gibt! Nico war total happy, die Tiere mal in freier Wildbahn zu sehen. Die putzigen Tierchen sahen recht satt und zufrieden aus und ließen sich von der Anwesenheit der Touris nicht stören. Auch einige Seehunde wärmten sich in der Sonne und mit dem nötigen Abstand konnte man sie gut beobachten. Unsere asitatischen „Freunde“ dagegen kannten kein Sicherheitsabstand und mussten wieder mal bescheuerte Fotos von sich und den Seehunden machen, bis diese ins Wasser flüchteten.
Man hofft, dass dieser „Geheimtipp“ nicht zur großen Touristenattraktion mutiert, damit diese Tiere in Ruhe dort leben können.
Zufrieden machten wir noch Zwischenstation an den runden Steinen. Nico fuhr schon zurück ins Ferienlager und Frank fotografierte sich bis zum Einbruch der Dunkelheit die Finger wund.
Wir genossen diesmal die Nacht vor unserem Wohnmobil, da es noch herrlich warm war und wer weiss, vielleicht regnet es morgen schon wieder…..
14.01.2014 Oreti Beach nach Owaka
….so langsam beruhigte sich das Wetter und ab und zu ließ sich auch mal die Sonne blicken. Bei 9 Grad Außentemperatur gabs aber trotzdem Frühstück im Wohnwagen. Heute fuhren wir den südlichsten Bereich der Südinsel ab. Vorbei an einer Seehundkolonie ohne Seehunde, gabs zumindest einen Leuchtturm, der zu begutachten war. Die äußerst stürmische See bewegte Nico, sich nicht lange außerhalb des Mobils aufzuhalten.
Beim Besuch des allersüdlichsten Punktes, also nach uns nur noch die Antarktis, gabs weit und breit nichts zu essen, also benutzte Nico die heimische „Großküche“. Da das Wohnmobil gegen den Wind stand, schaukelte es so stark, daß die Nudeln aus dem Topf zu schwappen drohten, deshalb parkte Frank noch mal um, um dem Sturm weniger Angriffsfläche zu bieten.
Beim Essen wurden wir trotzdem so stark durchgeschüttelt, dass es uns zeitweise echt mulmig wurde. Wir verließen zügig den Platz und parkten auf dem Wanderparkplatz zum südlichsten Punkt und hofften, dass bei unserer Rückkehr, das Wohnmobil nicht von der Unterseite zu sehen ist. Wir hatten einen guten Zeitpunkt erwischt, da es gerade nicht regnete, flitzen wir zügig zum Cliff, schossen das obligatorische Foto und wurden aber durch die tobende Gischt ordentlich durchnässt.
Auf dem letzten Stück zurück zum Wohnmobil erwischte uns dann doch noch ein Regen- und Hagelschauer, aber das war nun auch egal, Nass waren wir eh schon.
Wir fuhren weiter an der Küste entlang und es begleiteten uns haushohe Wellen.
Beim Zwischenstopp an einem Cafe Namens Niagara Falls, kamen wir wieder mal auf den Geschmack uns den 10000sten Wasserfall anzuschauen. Aber im Vergleich zu den mächtigen Wasserfällen im Fjordland, ähnelten diese eher dem Trusetaler Wasserfall. Aber zumindest hatten wir uns jeweils 30 min zu Fuß bewegt.
Eine weitere Attraktion an der Küste war Jacks Blowhole (Schäcks Blaseloch). Diesmal hatten sich die Wegschilderschreiber mit der angeschlagenen Gehzeit wieder mal voll vermehrt. 20 min sollte der Fußmarsch dauern, entpuppte sich aber zu einer Stunde und wie bei all den Blaselöcherattraktionen, die wir vorher schon besucht haben, hatte Jack auch kein Bock zu blasen. Naja, tief war das Loch trotzdem in das wir schauten, in dem das Meer tobte.
Im kleinen angeschlossenen Dorf Jacks Bay, trauten wir kurz unseren Augen nicht. In einem Vorgarten saß kein Schoßhund, sondern ein Seehund und alberte herum.
Am Abend fanden wir einen winzigen Campingplatz direkt am Meer und den Abendspaziergang am äußerst stürmischen Strand beendete Nico kurzzeitig und begab sich wieder zum Wohnmobilchilling, Frank aber setzte sich und seinen Fotoapparat den Elementen aus und füllte seine Speicherkarte.
13.01.2014 Te Anau nach Oreti Beach (Nähe Invercargill)
….bereits Samstag Nacht hatte Zyklon Ian den Inselstaat Tonga fast platt gemacht und hatte wohl in der heutigen Nacht auch unser Wohnmobil erreicht. Ein Wechsel zwischen Hagel, Sturm und Starkregen ließ uns erwachen und wir waren nicht über den frischen Schneefall in den Bergen erstaunt.
Weil wir unsere Rentierfellanzüge nicht dabei hatten, blieb auf unserer Fahrt nach Invercargill unsere Heizung auf voller Pulle, denn das Thermometer wollte nicht über 12 Grad steigen, naja der Südpol ist ja nicht weit. Immer entlang am Fjordland Nationalpark beobachteten wir eine Menge zukünftige Lammkoteletts, die komisch schauten, weil denen das Wetter wohl auch nicht besonders gefiel.
Vorbei an ganz einsamen Häuschen und winzigsten Orten, nahmen wir in einem Cafe im Niemandsland leckeren Fisch und Chips zu uns und wollten danach noch einen kleinen Ausflug zu der südlichsten Stadt Bluff machen.
Leider alles nur Bluff, weil Ian immer noch ganze Arbeit leistete und unsere rollende Versorgungseinheit so stark auf der Straße hin und her schleuderte, dass wir umkehren mussten.
Da wir heute kein bestimmtes Ziel hatten, fuhren wir einfach zum nächsten Strand in der Nähe der Stadt und landeten am Oreti Beach und einem kleinen gemütlichen Campingplatz. Wir hatten uns in den letzten Tagen wenig bewegt, deshalb trieb es Frank noch einmal hinaus, Nico zog es vor, bei abwechselnden Starkregen und Hagelschlag Wohnmobilchilling zu betreiben. Frank schlüpfte in seine regendichte Vollmontur und lief Richtung Strand und hatte Glück, beim Einsetzen des Starkregens, immer ein vorhandenes Betonplumsklo als Unterstand zu finden. Relativ trocken und mit leichtem Toilettenaroma erreichte er den Strand und fing noch fix ein paar Bilder ein.
….und Ian schaukelte uns in den Schlaf.
12.01.2013 Campingplatz Mackay Creek nach Te Anau
…..es schifft die ganze Nacht und im Morgengrauen konnte Frank bei dem Gedanken in der Stellplatzwiese für ewig stecken zu bleiben, nicht mehr schlafen.
Halb 8 legten wir einen Quickstart hin, räumten nur grob unsere Sachen zusammen, den Schlüpfer noch auf halb acht und verließen mit Vollgas den Platz, um nicht im Schlamm stecken zu bleiben. Froh und noch völlig verbimmelt, stoppten wir am nächsten Schotterplatz und sammelten uns erst mal. Und wieder mal, wie bei jedem Giesskannenwetter, ging unsere Idee Richtung, …..Was essen wir jetzt mal Schönes?..
Zum ersten Mal in diesem Urlaub leisteten wir uns ein Frühstück in einem Cafe. In Anbetracht des noch nicht verrichteten Morgengeschäftes in einem Wald mit Ganzkörperdusche, war uns geichzeitig ein geschlossenens, warmes Klo ganz recht! Beim Hinausschauen und dem Anblick der wassergeschwängerten Straßen, beschlossen wir kurzerhand dem Campingplatz von Vorgestern einen weiteren Besuch abzustatten. Da er jedoch noch geschlossen war und Frank sich gern ein unterirdisches Wasserkraftwerk in der Nähe anschauen wollte, fuhren wir einen Ort weiter und buchten die Tour für eine Person. Aus technischem Desinteresse und Lagerkollerprophylaxe fuhr Frank allein für 4 Stunden mit Schiff und Bus
in das Wasserkraftwerk und Nico machte den Campingplatz klar und hatte etwas Zeit für sich.
Dafür musste er jedoch für Frank den Shuttleservice spielen und seinem Namen alle Ehre machen und zum ersten Mal links fahren.
Bei der Besichtigung des Wasserkraftwerkes, erwischte Frank die nasseste Stelle des Inselstaates, 7000 bis 11000 mm Regen pro Jahr (in Manebach 1000 bis 1200mm), hielten wieder mal einige sehenswerte Orte hinter Regen und Nebel verborgen.
Bei Nico hingegen schien die Sonne und die Campingplatzbesitzerin freute sich über das bekannte Gesicht.
11.01.2013 Te Anau nach Milford Sound
…. 7.00 Uhr, der Wecker klingelt, schnell frühstücken und ab Richtung Milford Sound, um noch vor den Busreisegruppen aller Welt den Fjörd zu besichtigen. Schnell noch vorbei an den Spiegelseen, die diesmal sogar spiegelten und auf dem Parkplatz noch fix einen Reisebus mit asiatischen Touris abgehängt. Frank hatte Jagdwurst gefrühstückt, denn wir fuhren mit einer imensen Reisegeschwindigkeit. Die Fotostopps auf dem Hinweg wurden auf ein Minimum reduziert.
Eben noch blauer Himmel und innerhalb von Sekunden Nebel und Regen, so ist das eben hier. Das muss man leider hinnehmen oder bleibt zu Hause.
Angekommen am Milford Sound, konnten wir in einer flughafenähnlichen Halle unsere Schiffstour buchen. Wir suchten uns die Gesellschaft mit den kleinsten Schiffen aus, denn die anderen Schiffe muteten schwimmenden Viehtransportern an. Wir hatten noch etwas Zeit und nahmen noch ein Omelett ein, wobei sich die Bedienung um 8 Dollar zu unseren Ungunsten verrechnete, wir das nicht weiter wahrnahmen, das junge Mädel jedoch, ihren Fehler selbst erkannte und uns das Geld zurück gab…..wirklich nett, diese Neuseeländer:-) Nachdem wir gegessen hatten, gabs einen Brunch für die Sandfliegen, die hier wohl ihre Zentrale hatten und sich in Schwärmen auf uns stürzten, um unser mit Omelett angereichertes Blut zu saufen.
Auf unserem Ausflugsschiff erblickten wir, gleich nach dem Abbiegen in der ersten Kurve, einen riesigen Wasserfall und so langsam hoben sich die Wolken und gaben ein paar Blicke auf die schneebedeckten Gipfel frei. Senkrecht abfallende Felswände, mächtige Wasserfälle, ein paar Robben und angenehm wenige Leute auf dem Schiff, ließen uns unsere Minikreuzfahrt durch den Milford Sound genießen.
Zufrieden mit dem heutigen wichtigsten Punkt und diesen so angenehm erlebt zu haben, überquerten wir grinsend den Reisebusparkplatz, der jetzt mit gut 60 Bussen belegt war. Zu unserer Überraschung zeigten sich bei der Rückfahrt die Bergpanoramen, die bei der Hinfahrt hinter Nebel lagen – und diese waren echt gigantisch.
Nur kurz gestört von ein paar doofen Touris, die wieder mal Keas fütterten und fotografierten,
bekam Nico nur etwas Platzangst, bei der Durchquerung des Tunnels auf der Strecke und Frank konnte aus Entspannungsgründen sein Fahrtempo etwas drosseln.
Heute hatten wir uns wieder vorgenommen strom- und zivilisationslos zu übernachten, was bei dem heutigen schönen Wetter gar nicht so einfach war. Zwei wunderschöne Plätze waren schon gefüllt und unser Favorit war gesperrt. Ein Campingplatz versteckte sich jedoch noch und wartete auf uns. Am Mackay Creek wurden wir unerwarteter Weise mit einem einmaligen, direkt unverstellten, Blick auf das Bergpanorama aus der ersten Reihe belohnt. Gut das wir schon gegen 15 Uhr ankamen, denn einige Wohnmobile fuhren wieder weg, weil dieser schöne Platz schon durch uns belegt war.
Trotzdem füllte sich so langsam der Platz, so dass wir diese Nacht keine Angst vor Zombies und Nierentransplantationen haben mussten. Tatsächlich kommt hier mitten in der Wildnis auch jemand vorbei, um zu schauen, ob man denn seine Campingplatzgebühr bezahlt hat.
Für die deutsch-französische Freundschaft verliehen wir einen Kochtopf und für die deutsch-israelische Freundschaft spendeten wir unser gesammeltes Brennholz. Die israelischen Jungs, die direkt neben unserem Womo ihre Zelte aufschlugen, waren nicht so gesprächig, weil sie sicher nach ihrer 50 km langen Wanderung geschafft waren und es am Abend nur 6 Löffel Reis mit Zwiebeln und paar Bohnen vom Gaskocher gab. Nico konnte sich gar nicht wieder beruhigen, wie man mit so wenig Essen und so guter Laune existieren kann. Bei Einbruch der Dunkelheit änderte sich jedoch schlagartig das Wetter, unser Wohnmobil schaukelte durch den Regensturm, wie ein Schiffsdeck und nicht genug, dass es bei unseren Nachbarn so wenig zu essen gab, jetzt wurden ihre Minikuschelzelte auch noch richtig durchgeschüttelt und geflutet.
Da waren wir wieder froh, auch wenns auf diesem Campingplatz dekadent aussah, eine dichte Behausung zu haben.
10.01.2014 Queenstown nach Te Anau
….schon wieder Sonne am Morgen, das hält ja keiner aus hier. Pünktlich um 10 Uhr mussten wir vom „preiswerten“ Campingplatz verschwunden sein, sonst wurde dort sofort eine Nachgebühr erhoben. Das war auch der Grund, warum wir heute bereits um 10 Uhr auf der Piste Richtung Fjordland Nationalpark Ta Anau unterwegs waren.
Auf den meist geraden und einsamen Straßen wurden nicht viele Worte gewechselt. Nach acht Wochen stellte sich wohl so langsam ein kleiner Wohnmobilkoller ein. Es ist aber auch nicht einfach auf ca. 12 qm sich so lange Zeit ununterbrochen zu sehen. Da ist mal da was nicht richtig, und das ist nervig, und dort stimmt was nicht, der eine will das, der andere das. Die Stimmung passte irgendwie zu der Gegend, in der mindestens einmal täglich ein Erdbeben stattfindet. Da heisst es nur zusammenreisen beim zusammen reisen.
Kurzfristig hatten wir uns entschieden, wegen der guten Wettervoraussage schon morgen den Milford Sound zu besuchen. Wir fanden einen äußerst familiären Campingplatz mit direkter Sicht auf die Berge und bei strahlendem Sonnenschein gabs lecker Filetsteak vom Grill. Und um den Lagerkoller etwas abzumildern, hockte sich Frank heut mal allein an den See und Nico kam seinen hausfraulichen Pflichten nach.
Beim erneuten Zusammenfinden beim Sonnenuntergang, flog noch kurz ein Hubschrauber vorbei, an dem drei tote Hirsche befestigt waren. Wildtransport auf neuseeländisch.
09.01.2014 Queenstown
….man glaubt es kaum, TOLLES WETTER. Das half jedoch unseren dicken Köpfen nicht, da war wohl das letzte Bier gestern Abend schlecht. Trotzdem hatten wir uns vorgenommen, den 1748 m hohen Ben Lomond zu erklimmen. Da ja Bewegung an der frischen Luft das Beste gegen Kater ist, war dieser nach ca. 300m schon verschwunden.Ein fast senkrechter Wanderweg führte uns Richtung Bergstation der hiesigen Gondelbahn von Doppelmayr. Die sind auch wirklich am letzten Ende der Welt…
Nach zwei stündigem Marsch und überwinden der Baumgrenze, taten sich herrliche Panoramen auf und bevor jemand sagt, Frank hätte die Bilder bearbeitet, der Lake Wakatipu ist wirklich so blau.
Bei Erreichen des Bergsattels bei ca. 1500 m, machten wir erst mal Picknick und wechselten unsere Klamotten, weil wir durchgeschwitzt waren und ein kalter Wind um unsere Nasen blies. Beim Bewundern der eindrucksvollen Bergkulisse, tauchte hinter uns ein junger Wanderer auf, der uns doch tatsächlich am Dialekt erkannte. Da Jonathan selbst aus Thüringen kommt und hier sein Work und Travel macht, schloß er sich uns an und wir erklommen, trotz Nicos Fußblasen, den Ben Lomond Gipfel und haben damit 1386 Höhenmeter überwunden.
Frank war ganz happy, da Jonathan genau so viel fotografierte wir er und Nico konnte ja nicht beide vollmeckern.
Außerdem konnten Frank und Jonathan ihre Elsterglanz-Fanerfahrungen austauschen. Und zufällig wohnt er gerade bei ein paar neuseeländischen Downhillern, denen bei einem Bergrennen in Ilmenau die Fahrräder gestohlen wurden-Zufälle gibt´s! Dafür schoß Nico in Abewesenheit der Fotografierenden das Foto des Tages. Eine Gruppe Kea Papageien alberte um Nico herum, der vorzeitig den Gipfel verlassen hatte und das was Frank und Jonathan mit der Spiegelfreflexkamera versuchten einzufangen, gelang Nico mit einem Druck auf seine Handykamera.
Beim Abstieg machten wir Halt an der Bergstation von der Gondelbahn, verabschiedeten uns vom äußerst netten Jonathan und kehrten im Bergrestaurant ein, was es sonst so in Neuseeland nicht gibt. Wieder mal können wir die Mentalität der asiatischen Reisenden nicht verstehen. Vor ihnen liegen wunderbare Bergkulissen zum Fotografieren und was machen die Asiaten? Sie fotografieren sich mit einem überdimensoinalen Kunststoffsmartie auf einer Bank.
Nico entschied wegen der Blasenfüße den Abstieg via Gondel zu nutzen. Der kurze Weg in die Stadt verlockte uns heute Essen zu gehen und wir aßen ein leckeres Steak in einer irischen Kneipe.
An der Uferpromenade genossen wir die letzten warmen Sonnenstrahlen des Tages und lauschten einem jungen äußerst begabten Pianisten.
08.01.2014 Wanaka nach Queenstown
….nach einer, wie solls auch anders sein, regnerischen und kalten Nacht, verließen wir schnell unseren (Ab)stellplatz und Queenstown sollten heute unser Ziel sein, nur 70 km entfernt.
Doch die Anfahrt wurde recht anstrengend für unser Druckausgleichssystem. Von 100 m ging es zackig hinauf auf 1200 m und bei 5,5 Grad Außentemperatur, fühlten wir uns wie zu Hause. Frank störte das nicht, er sprang mit Badelatschen und T-Shirt zum Foto schießen draußen herum.
Bei der Einfahrt in die Stadt Queenstown, waren wir recht erstaunt, dass das vermutlich kleine Städtchen, doch recht exclusiv und ein bisschen schicki-micki aussah. Also das St. Moritz der Südinsel. Bestätigt wurden wir gleich auch am Campingplatz, bei dem der Grundstückspreis für unseren Wohnmobilstellplatz wohl am höchsten war. Hier bekam man für 50 Dollar eine Fläche so groß wie ein Parkplatz.
Dafür kostete Dusche und Grill auch noch extra. Damit wurde unser Campingplatz in Kaikoura, was die Größe der Stellfläche angeht, von Platz 1 verdrängt.
Dafür konnten wir aus unserem Heckfenster auf die Bergkulisse von Queenstown schauen und zum draußen sitzen, war erstens kein Platz und zweitens war es eh zu kalt. Am frühen Nachmittag fuhren wir zum Moke Lake, den wir in zwei Stunden umrunden konnten und ein bisschen neidisch, schauten wir auf den dortigen Campingplatz mit fußballfeldgroßen Stellplätzen für 6 Dollar.
Aber egal, unser Campingplatz war dafür absolut zentral, was wir auch am selben Abend in vollen Zügen ausnutzen. Wir schlenderten ein wenig durch die Geschäfte, machten Menschenkino und suchten ein Pub auf, in dem wir unseren Bierdurst stillen konnten. Schlappe 10 Dollar für einen halben Liter, dass ist für hiesige Verhältnisse fast schon preiswert. Dafür bekamen wir jedoch Livemusik von einem begnadeten Gitarristen und Sänger. Nico war völlig hin und weg von diesem musikalischen Highlight, dies erkannte auch der Sänger, unterbrach seine Vorstellung und wollte mit Nico einen Schnaps trinken. Irgendwie konnte der Sänger seine Augen nicht mehr von Nico lassen, nach 10 Jahren „Ehe“ störte das Frank aber wenig. Auch ein englisches Ehepaar fand diesen Sänger super und da Nico heute seine 20000 Worte noch nicht gesprochen hatte, musste das englische Pärchen daran glauben. Nach einem weiteren Schnaps für den singenden Gitarristen, endete für diesen Abend Nicos Liebesaffaire und wir bewegten uns mit leichter Gangunsicherheit in unsere Einraumwohnung.
07.01.2014 Haast nach Wanaka
….trommelnder Regen auf unserem Plastebomber-Guten Morgen Neuseeland. Aufgrund der aktuellen Wettersituation, nahmen wir unser Frühstück wieder gleich im Bett ein. Mit etwas eingefrorenen Minen, fuhren wir bei Starkregen Richtung Haast Pass.Links ein Wasserfall, recht ein Wasserfall, nochmal links zehn Wasserfälle und von oben ein nicht aufhören wollender Wasserfall. Ein bisschen taten uns heute die ungeschorenen Schafe leid, denn wenn die die ganze Nacht draußen gestanden haben, waren die heute mindestens doppelt so schwer.
Die wunderschönen Seen, die wir passierten, sahen wir nur auf der Landkarte und in einem Imbiß unterwegs, schauten wir uns in einem Werbevideo an, wie schön hier eigentlich die Bergkulisse ist.
Was macht man nur an so einem Tag?
Vergnügungsparks sind ja nicht so unser Ding, aber ein begehbares Labyrinth war für Frank gerade noch ertragbar. Da Nico Angst hatte, sein restliches Leben im Labyrinth verbringen zu müssen, blieb er entspannt bei Cafe Latte draußen sitzen. Frank hatte glücklicherweise noch die Wanderausrüstung an, denn das Labyrinth war im Freien. Mit Regenschirm und Regenjacke bewaffnet, irrte er eine gute halbe Stunde durch den vermatschten Garten und fand tatsächlich wieder hinaus. Dabei traf er mehrmals eine Dame mittleren Alters, ohne Schirm, komplett durchnässt und ziemlich angenervt, dass sie nicht mal einen der Notausgänge fand. Und wenn sie den bis jetzt nicht gefunden hat, läuft sie wohl immer noch.
In Wanaka angekommen, waren wir erstaunt über die Schönheit des kleinen Örtchens und es zeigte sich doch tatsächlich die Sonne. An einer Uferkneipe belegten wir sofort einen sonnigen Platz und Nico holte ein Bier, was angeblich mehrfach prämiert wurde, jedoch unseren Gaumen einen Geschmack von Nicos geliebten Wermuttee bescherte. Um dies genießbar zu machen, spülten wir unsere Mundhöhlen mit Milchkaffee.
Plötzlich klingelte das Telefon. Schon nach einem Tag Werbung, waren unsere Drahtesel auf Interessenten gestoßen. Nach kurzen Verhandlungen, waren die beiden älteren Herren bereit, ganze 100 Dollar für beide Räder hinzulegen. Und da wir ja freundliche Thüringer sind, gabs die beiden Helme noch dazu. Die beiden waren überglücklich und wir waren froh unsere Rostlauben los zu sein. Froh über dieses gute Geschäft, gingen wir gleich noch ein richtiges Bier trinken, ein Carlsberg bei strahlendem Sonnenschein. Ein guter Abend.
Dafür wurden wir auf dem Campingplatz in die letzte Ecke verfrachtet, was unsere Laune wieder trübte, doch wir wollten eh nur eine Nacht hier bleiben und wir dachten einfach an die schöne Bergkulisse, mit der sich der Tag am See verabschiedet hat.